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Die Gran Sabana in Venezuela

Die Gran Sabana – Tafelberge Venezuelas

Die südamerikanische Gran Sabana („Große Savanne“) gehört zu den eindrucksvollsten Großlandschaften und interessantesten Zielen für Natur-Tourismus weltweit. Trotzdem dürfte das Gebiet für die meisten Deutschen noch zu den weißen Flecken auf der Landkarte gehören.

Ureinwohner und Tafelberge in Südost-Venezuela

Landschaft der Gran Sabana

Die Gran Sabana in Venezuela

Die Gran Sabana erstreckt sich im westlichen, zu Venezuela gehörenden Teil des Guyana-Berglands. Mit knapp 10.000 qkm ist die Region im Südosten Venezuelas im Grenzbereich zu Guyana und Brasilien vier Mal so groß wie das Saarland. Die etwa 1400 km südöstlich von Caracas liegende Gran Sabana ist Kernbereich des 1994 ins UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommenen Nationalparks Canaima. Administrativ zählt die Gran Sabana zum venezolanischen Bundesstaat Bolivar. Das Gebiet ist nur sehr dünn besiedelt. Von den knapp 35.000, zumeist zum indigenen Kariben-Volk der Pemon, die ihre Heimat „Wek-tá“ („Ort der Berge“) nennen, zählenden Sabana-Bewohnern, leben die meisten in oder bei Santa Elena de Uairén, der Hauptstadt des die Gran Sabana einschließenden Bezirks Municipio Gran Sabana. Santa Elena ist ein beliebter Ausgangspunkt für touristische Erkundungstouren.

Gran Sabana Einzigartige Landschaft uralten Ursprungs

Salto Angel in der Gran Sabana

Salto Angel im Canaima Nationalpark

Die Gran Sabana ist ein durch zahlreiche Täler und Wasserläufe geprägtes, von bis zu 1000 m aufragenden Gebirgsketten umschlossenes Hochplateaugebiet. Die geologischen Ursprünge des Hochlandes von Gran Sabana gehen bis auf das Präkambrium zurück, also auf die erdgeschichtliche Ära vor etwa zwei Milliarden Jahren.
Die schluchtenreiche Landschaft beeindruckt sowohl mit dichten, zu den Ausläufern des Amazonas-Regenwaldes gerechneten Urwäldern wie mit weiten Graslandschaften. Besonders faszinierende Eindrücke erhält der Gran-Sabana-Besucher an zahlreichen grandiosen Wasserfällen wie dem Salto Kukenam, dem Churún-Merú oder dem Salto Ángel (Englisch: „Angel Falls“, Pemon: „Kerepakupai Vená“). Mit einer Fallhöhe von 979 m ist der Salto Ángel, dessen Name nichts mit Engeln zu tun hat, sondern an den die Fälle in den 1930er Jahren außerhalb Venezuelas bekannt gemachten Buschpiloten Jimmie Angel erinnert, der welthöchste Wasserfall mit freiem Gefälle. Ebenso besuchenswert ist die zu den schönsten Binnengewässern Venezuelas gehörende Laguna de Canaima, in die der Rio Carrao über den Wasserfall Salto Sapo stürzt. Zu empfehlen ist eine Canaima Tour.

Die Tepuis – Monumente der Gran Sabana

Tafelberg in der Gran Sabana

Vegetation eines Tafelberges der Gran Sabana

Mächtige Wahrzeichen der Gran Sabana und markante Zeugen einer viele Millionen Jahre dauernden geologischen Entwicklung sind die etwa 115 „Tepuis“ („Haus der Götter“) genannten Tafelberge. Der bekannteste Tepui ist der etwa 2800 m hoch aufragende Roraima am Dreiländereck von Venezuela, Brasilien und Guyana. Der geheimnisvolle Berg inspirierte den britischen Schriftsteller Arthur Conan Doyle („Sherlock Holmes“) 1912 zu seinem Fantasy-Roman „The Lost World“.
Die Tepuis sind Überreste eines einstigen, aus mit Quarziten in unterschiedlicher Dichte versetztem Sandstein bestehenden Plateaus, das die gesamte Gran Sabana abgedeckt hatte. Durch Wind und Regen verursachte Erosion trug im Laufe von 70 Millionen Jahren große Teile des Plateaus ab. An einigen Stellen wirkten diese Erosionsprozese aber weniger stark. Es blieben in der abgesenkten Landschaft etliche Inselberge stehen: Die den Pemon als mythische Orte geltenden Tepuis. Die Berge sind durch aufgrund Verwitterug („Tavernierung“) entstandene bizarre Felsformationen geprägt. Häufig haben sich auch Labyrinthe und weitläufige Höhlensysteme gebildet. So ist das Muchimuk-Höhlensystem des Churi-Tepui 20 km lang. Die Tepuis haben oft so steil-schroffe Wände, dass sich ihre tafelförmigen Gipfel einer Bezwingung durch Bergsteiger entziehen und nur per Helikopter zu erreichen sind.

Vielfältige Flora und Fauna
Roraima in der Gran Sabana

Felswand des Roraima Tafelberges

Die durch die Tepuis und die einzigartige Landschaft vorgegebenen geologischen und klimatischen Bedingungen haben in der Gran Sabana eine Tier- und Pflanzenwelt entstehen lassen, die relativ viele nur hier anzutreffende Arten aufweist. Die sandigen und säurehaltigen Böden lassen in den Graslandschaften lediglich Gräser gedeihen, die als Futterpflanzen für Ziegen, Schafe oder Rinder ungeeignet sind.
Zu den vielen endemischen Pflanzen der Gran Sabana, die das Gebiet zu einem Dorado für Botanik-Fans gemacht haben, gehört eine auf den nackten Tepuis-Felswänden wachsende Bromelienart: Brocchinia reducta wird zu den fleischfressenden Pflanzen gezählt. Ebenfalls nur in der Nähe von Tepuis anzutreffen, ist die zur Familie der Astern gehörende Korbblütler-Pflanze Achnopogon virgatus.In der Gran Sabana fühlen sich seltene und zum Teil auch nur hier heimische Tierarten wohl. Hier jagt zum Beispiel der Große Ameisenbär seine winzigen Beutetiere, das Riesengürteltier ist hier nachts aktiv und der Ozelot schleicht durch den dichten Dschungel. Die nur auf wenigen Tepuis beheimateten Mäuseoppossums der Spezies Marmosa tyleriana gehen dem Ozelot lieber aus dem Weg. Ebenso den großen Schlangen wie Boa constrictor und Anaconda. An den Wasserläufen haben sich Rudel von marderähnlichen Waldhunden eingerichtet.

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